Die Digitalisierung soll ja die Verkabelung deutlich vereinfachen. Und fährt man ohne Rückmeldung, so stimmt das auch. Es werden alle rechten Schienen mit einem DCC-Ausgang des Boosters verbunden, und alle linken Schienen mit dem anderen. Einzig die Abstände der Einspeisungen und die Trennstellen zwischen Boosterabschnitten sind in Wahrheit zu berücksichtigen.

Verwendet man aber Rückmeldung und plant auch Automatikbetrieb, muss jedes Gleis an einen Rückmelder angeschlossen werden. damit hat man dann aber schon fast wieder so viel Verkabelungsaufwand wie beim Analogbetieb. Die Rückmeldebausteine können aber nahe bei drn Gleisen angebracht werden.

Noch eine Stufe mehr Komplexität kommt hinzu, wenn man Module, so wie ich, baut.

Prinzipiell ist bei Fremo-Treffen oder auch bei SMBG-Zusammenkünften keine Rückmeldung im Einsatz. Daheim jedoch habe ich meine Module zu einer Anlage zusammengebaut, und da will ich Rückmeldung verwenden, weil ich auch halbautomatischen Betrieb machen möchte.

Ich muss also bei der Verkabelung die Normalien der SMBG berücksichtigen, welche FREMO-Betrieb ebenfalls ermöglicht.

Durch die Module wird ein gelbes Litzenpaar für Lichtstrom gezogen, aus dem alle Beleuchtungen aus zentraler Versorgung kommen.

Weiters wird ein Litzenpaar (eine rot, eine schwarz) für die DCC-Fahrstromversorgung durchgezogen. Prinzipiell wären die Gleise direkt daran angeschlossen.

Da ich Rückmeldung vorsehe, fürhre ich alle Gleisanschlüsse zu einem zentralen Punkt zusammen. Dort kann mittels Steckverbindung ein Rückmeldebaustein angeschlossen werden. Im Fremo/SMBG-Betrieb werden diese aber umgesteckt und direkt mit der DCC-Leitung verbunden.

Da ich Opendcc mit Fichtelbahn verwende, und Rückmeldung sehr empfindlich ist, verdrille ich alle Leitungen mit DCC-Fahrstrom. Natürlich auch die zentale DCC-“Ringleitung”. Das Verdrillen wird bei Opendcc explizit empfohlen um Fehler und Geisterzüge zu vermeiden.

Daheim schließe ich den Booster an die rot/schwarze Ringleitung. Beim Treffen wird der Booster der Veranstaltung angeschlossen.

Prinzipiell wäre sogar im Vereinsverbund die Rückmeldung möglich. Tests stehen aber noch aus.

Bei Opendcc kommt der BiDiBus zum Einsatz. Daher ist noch eine BiDiBus-Leitung mit dabei, die über alle Module gezogen wird.

Kommen mehrere Booster zum Einsatz, muss GND der Boostereingänge verbunden werden, damit Ausgleichsströme über die BiDiB-Leitungen vermieden werden. Dazu ziehe ich noch eine blaue Leitung über alle Module durch.

Das bedeutet, es gibt 5 Kabel, welche über die gesamte Modulgruppe durchgezogen werden müssen:

  • 1x rot + 1x schwarz mit 1,5mm² Querschnitt für DCC-Versorgung aus dem Booster
  • 2x gelb mit 1,5mm² Querschnitt für Lichtstrom
  • 1x blau mit 0,75mm² als GND/Masse für die Booster

Diese 5 Leitungen werden in einen 6-poligen/2-reihigen Stecker der internen Verkabelung zusammengefasst.

Für die Modulgruppen-interne Verkabelung verwende ich das MATE-N-LOK Stecksystem. Die Stecker und Buchsen gibt es mit unterschiedlichen Polzahlen in einer oder mehreren Reihen. Die Stiftkontakte sind als Stecker oder Buchse getrennt zu bestellen und können in beide Steckerteile wahlweise eingesetzt werden. Immer paarweise ein Stecker- und ein Buchsen-Stiftkontakt. Wo aber der Stecker und wo die Buchse sitzt, kann man selbst entscheiden und so bei ansonsten selber Steckerform individuell codieren, um so Fehlanschlüsse von vornherein auszuschließen.

Das zentrale Modul der Gruppe ist das Bahnhofsmodul, welches auf der Mollner Seite ist. Dort wird der Rückmeldebaustein eingebaut werden, dort sind alle Gleisanschlüsse zum zentralen Punkt zusammengeführt um sie an den Rückmeldebaustein (GMB16TS) anschließen zu können.

Zur Modulgruppe nach Richtung Klaus (das südseitige Ende des Bahnhofs + die Bahnhofseinfahrt) weißt 6 Rückmeldeabschnitte auf.

  • 3x das halbe Bahnhofsgleis,
  • 1x die Bahnhofseinfahrt von der Trapetztafel bis inklusive der beiden Weichen,
  • 1x ein Rückmeldeabschnitt vor der Trapetztafel und schließlich
  • 1x die Strecke Richtung Klaus. Das sind 6 Adernpaare aus brauner und schwarzer Litze mit 0,75mm² Querschnitt Diese werden ebenfalls in 6-poligen/2-reihigen Steckern (2 Stück) über die Module verteilt.

Im Endausbauplan meiner kleinen Heimanlage ist hier allerdings das Streckenende, wie auch schon im 2. Bauabschnitt der Vorbildbahn. Für allfällige Modultreffen sehe ich aber auf jeden Fall die Verkabelung vor.

Auf der Modulgruppe Richtung Molln ist die Verkabelung genauso. Allerdings wird hier die Strecke weitergeführt. Nächster Bahnhof wird dann Unterhaus werden.

Für die Verkabelung der Streckenmodule habe ich mir folgendes überlegt. Die Verkabelung muss sowohl dem Betrieb bei einem FREMO-Treffen oder auch mit der SMBG möglich sein, aber auch eine Rückmeldung im Aufbau daheim ermöglichen.

Daher werden die DCC-Leitungen (rot und schwarz mit 1,5mm² Querschnitt) durch die Module durchgeführt, ohne irgendwie angeschlossen zu werden. Am Ende des Modules wird das Kabel, welches mit der rechten Schiene verbunden wäre mit einem Bananenstecker lose 40cm baumelnd versehen, das Kabel für die linke Schiene mit einer Bananenbuchse 40cm am Kabel baumelnd. (Jeweils von der Mitte aus gesehen).

Die wird genau so auch bei meinen Modulen implementiert.

Parallel dazu wird ein zweites Litzenpaar mit 0,75mm² in die Module gelegt, welche direkt mit den Schienen verbunden werden. An deren Enden, ebenfalls auf 40cm frei baumelnd werden solche Stecker/Buchsenkombinationen (Suchbegriff SAE Anschluss) wie im nachfolgenden Bild angelötet.

Auch hier gilt, von Modulmitte aus gesehen die rechte Schiene wird den Stecker bekommen und die linke die Buchse. Diese Stecker sind für beide Modulenden ident. Durch die Stecker/Buchse-Kombination kann das Modul dann auch 180° gedreht eingebaut werden und es passen sowohl die Stecker/Buchsen als auch die Zuordnung zur Schiene wieder exakt überein. Das Prinzip ist wie bei den Bananensteckern bei der DCC-Leitung, nur in ein Steckerbauteil vereint. Da diese Rückmeldeleitung nur für meine Module wichtig ist, verwende ich ein unterscheidbares Steckersystem (und keine Bananenstecker), damit es im FREMO-Betrieb zu keiner falschen Verbindung kommen kann, wenn jemand anderer die Module zusammensteckt.

Aber wie funktioniert der Betrieb eines solchen Streckenmoduls im Fremobetrieb? Dazu ist noch eine Erweiterung notwendig. Ein dritter solcher Stecker wird auf der DCC-Leitung angelötet. Natürlich so, dass die Schienen-Kabel-Zuordnung passt. Im Rückmeldungsbetrieb ist dieser Stecker ohne Funktion, dafür werden die Module sowohl mit der DCC- als auch der Strecken-Leitung durchgebunden. Im Fremobetrieb wird ein Verbindungsstecker fürs nächste Modul mit der DCC-Leitung verbunden, der zweite am anderen Modulende ist ohne Funktion. Das Modul versorgt sich quasi aus der DCC-Leitung selbst. Es ist elektrisch genauso wie ein normales FREMO oder SMBG-Modul.

Und im Modulverbund

Leider wurden die Steckerkontakte der MATE-N-LOK-Steckverbindungen noch nicht geliefert, daher kann ich die Verkabelung momentan noch nicht fertigstellen. Die SAE-Stecker/Buchsen muss ich erst bestellen. Weitere Bauberichte für die Verkabelung folgen natürlich hier.